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Harley Davidson Dyna Street Bob

Gut und Günstig


Die Street Bob ist die günstigste Variante eine „große“ Harley-Davidson zu fahren. Groß bezieht sich hier auf den Hubraum, nämlich die 96 cubic inch, sprich: 1584 ccm wie immer verteilt auf 2 Zylinder in V-Form. Allerdings ohne die heutzutage üblichen Schnörkel und Spielereien. Solositz, tiefe Sitzposition, kleine Lampe, schmaler Vorderreifen, normaler Hinterreifen und hoher Lenker. Ein Chopper wie er im Buche steht. Trifft man leider nur noch selten.


Spartanische Schwarze

Die Testmaschine trägt mattes Schwarz. Und daß ist gut so. Irgenwelche Bonbonfarben würden auch garnicht zur Street Bob passen. Zusätzlich ist Mattschwarz auch noch die günstigste Variante: 12.995 Euro kostet die Bob in Vivid Black. Alles außer Schwarz ist für 13.185 Euro zu haben. Rein gewichtsmäßig bekommt man einen ordentlichen Gegenwert. Schlappe 305 kg fahrbereit bringt die Harley auf die Waage. Die Ausstattung ist spartanisch: neben dem 2. Sitzplatz wird auch gleich auf die 2. Bremsscheibe am Vorderrad verzichtet. ABS ist auch für Geld nicht zu haben. Natürlich bietet der Harleyhändler des Vertrauens jede Menge Zubehör feil. Allerdings treibt dies den Einstandspreis auch deutlich in die Höhe. Serienmäßig steht wie üblich jede Menge Drehmoment zur Verfügung: 123 NM bei 3.125 U/Min sind ein Wort. Die Leistung hat ihren Spitzenwert bei 71 PS erreicht.

Sitzprobe

Man sitzt tief, wirklich tief unten. Wer hier Probleme hat mit den Füßen auf den Boden zu kommen, sollte sein Hobby nochmal überdenken. Der Ape-Hanger-Lenker liegt besser in der Hand als gedacht, die Kröpfung ist sehr angenehm. Alles findet sich da wo es sein sollte. Die Blinker wie bei Harley üblich: der für Links am linken Ende des Lenkers, der für rechts am rechten. Auch üblich: die automatische Abschaltung der Blinker. Nach dem Abbiegen schalten sich die Blinker sehr verlässlich von selbst ab.

Da fragt man sich schon wieso Harley so etwas hinbekommt und andere Hersteller es nicht einmal in Betracht ziehen.  Der Tacho auf der Tankkonsole hat ebenfalls Tradition und bietet auch gewohntes. Ein Drehzahlmesser gibt es nicht. Die Digitalanzeige kann zwischen Uhrzeit, Laufleistung, Trip und Restreichweite umgeschaltet werden. Die Fußrasten befinden sich da wo sie andere Motorräder auch haben. Und daß ist komisch. Eine so niedrige Sitzposition schreit geradezu nach vorne verlegten Fußrasten. Die Montagepunkte am Rahmen sind auch schon da. Dennoch sitzt man auch so sehr bequem. Aber halt nicht lässig. Der Freundliche wird sich freuen und das 1. Häkchen auf der Optionsliste machen.

Zündung an und loslegen

Das Zündschloß liegt rechts unter dem Lenkkopf. Der Schlüssel sieht aus wie der für ein PC-Schloß. Außerdem empfiehlt es sich ihn zu sichern. Schaltet man die Zündung aus, steckt der Schlüssel ohne Halt im Zündschloß und fällt sehr leicht raus. Da gibt es sicher bessere Lösungen. Egal, Zündung an und auf den Starter gedrückt. Mit einem derben Schlag erwacht der Motor zum Leben. Sofort zieht einen die Street Bob in ihren Bann. Der Motor schüttelt sich im Rahmen, der Sound bolltert angenehm aus den beiden Tüten auf der rechten Seite. Nicht zu laut, aber vor allem: nicht zu leise! Im Vergleich zur Road King die wir vor ein paar Wochen getestet haben, ist der Klangteppich sehr ordentlich. Die Vibrationen sind im Stand deutlich spürbar, aber nie derb. Der Motor zieht halt das komplette Bike in seine Tätigkeit mit ein. Während der Fahrt treten die Vibrationen in den Hintergrund. Die Zeiten von tauben Händen und ausfallenden Plomben sind bei Harley-Davidson wohl endgültig vorbei.


Besagter Motor sorgt dann auch bei der Fahrt für das harleymäßige Wohlgefühl. Satter Durchzug aus dem Drehzahlkeller, Beschleunigung geht auch in Ordnung. Alles in Verbindung mit dem wohligen Bollern aus den beiden Auspufftüten. Du sitzt entspannt, lässt den V2 vor sich hinbrabbeln, geniesst die Aussicht und lässt den Alltagstreß hinter Dir. Sanft swingst Du durch die Kurven, alles natürlich gemächlich. Doch plötzlich: ein hässliches Kratzgeräusch. Nanu, die Rasten waren es nicht. Der ungewünschte Sound kam von hinten rechts. Schon bei wirklich gemütlicher Kurvenfahrt setzt der untere Auspuff auf. Also anhalten und mit aller Kraft die hinteren Federbeine auf maximale Vorspannung stellen. So jetzt kann man mit der Street Bob auch Kurven fahren. Natürlich ist auch die Street Bob kein Big-Bike-Schreck. Aber sie lässt doch eine recht forsche Gangart zu. Je besser die Straße, desto besser auch die Fahrt mit der Bob. Nachlassende Straßenqualität straft die Bob mit Unruhe im Gebälk. Die Federung ist trotz der kurzen Wege komfortabel, Wunder darf man natürlich nicht erwarten. Heftige Bodenwellen bringen die Federbeine auch schonmal auf den Block. Daher gilt: wenn schon zügig unterwegs, dann vorausschauend fahren, Motorbremse nutzen und den Straßenbelag im Auge behalten.

Ein Thema für sich sind die Bremsen. Mir fiel nach den ersten Bremsungen gleich die passende Beschreibung ein: Bremsen sind vorhanden. Wirklich vernünftige Werte kommen nur mit energischer Betätigung von Hand- und Fußbremse zustanden. Wer gewohnt ist überwiegend mit der Handbremse zu arbeiten muß sich umstellen. Nicht das die Harley-Davidson Street Bob schlecht bremst. Aber im Vergleich zu anderen Bikes ist die Bremsleistung nur ausreichend. Eine 2. Scheibe täte der Street Bob und damit auch dem Fahrer sicherlich gut

Fazit

Gut und Günstig? Beidem kann ich nur zustimmen. Die Harley-Davidson Street Bob bringt mächtig Spaß. Der Motor macht wie gewohnt ordentlich Dampf aus dem Keller. Der Sound passt absolut und die Chopperoptik sowieso. Bremsen und Fahrwerk setzen Grenzen, diese aber auf einem akzeptablen Niveau. Im Vergleich zu den sonst bei Harley ausgerufenen  Preisen geht auch der Preis als günstig durch. Hier bleibt dann etwas Luft für die übliche Individualisierung: ich empfehle vorverlegte Fußrasten, vielleicht noch ein flacherer Lenker. Aber dies muß jeder für sich selbst entscheiden.

Text: Matthias Hirsch

Fotos: Hirsch/Pabi

Quelle: Bikerszene


Geschrieben von Soeldi am Samstag, 22. August 2009

Harley Davidson Dyna Street Bob

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Für den Inhalt der Kommentare sind die Verfasser verantwortlich.


  1. Heinz-Walter Wachtmann schreibt am 22.08.2009 14:28
    Das ist er:Der tägliche Biss in den Apfel des imaginären Sonnenuntergang.
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